Samstag, 6. Mai 2017

UNESCO Jazz Day in Jerusalem

Please find an English feature below.

TRIO BALDACHIN BEIM UNESCO INTERNATIONAL JAZZ DAY IN JERUSALEM

Wenn Jazzgrößen rund um den Globus auftreten, um gemeinsam in Konzerten die internationale Bedeutung des Jazz zu feiern, handelt es sich um den jährlich stattfindenden UNESCO International Jazz Day, eine vor sechs Jahren gegründete Initiative, die seither weltweit am 30. April stattfindet.

Trio Baldachin auf dem Dach des Österreichischen Hospiz

Der Jazz symbolisiert wie keine andere Musikrichtung Freiheit, Kreativität und Offenheit. Jazz ist eine Weltsprache, die überall verstanden wird und es auf wundersame Weise schafft, Barrieren jeglicher Art zu überwinden und unterschiedliche Menschen, Stile und Kulturen zu verbinden. Ein Trio, das die Zauberformel hierzu eindeutig zu besitzen scheint, ist das österreichische Trio Baldachin, dessen Mitglieder Lukas Schiemer, Benjamin Schiemer und Niklas Satanik ihr Publikum nicht nur durch ihre Kompositionen und mitreißenden Performances begeistern, sondern auch durch ihre Flexibilität und eine außergewöhnliche Instrumentenauswahl verblüffen. So verschmelzen Saxophone, Klavier, eine indische Sitar, Percussion, Gitarre und die Hang, ein neues Schweizer Musikinstrument, zu einer dem Ensemble ganz eigenen Klangsprache. 
Die drei erfolgreichen österreichischen Künstler gelten als musikalische Grenzgänger, die ihr Publikum mit Spontanität und Einfallsreichtum auf Reisen durch überraschende Klanglandschaften führen und ihnen dabei Geschichten und Bilder mit auf diese Reise geben, die auf originell, poetisch und durchaus humorvolle Weise die Entstehung eines jeden Werkes näher bringen. 

Benjamin Schiemer

In Jerusalem, einer Stadt, deren Alltag zum einen von nicht enden wollenden politischen Spannungen geprägt ist und gleichzeitig wie kaum ein anderer Ort, für das Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen und reicher Traditionen steht, kommt dem UNESCO International Jazz Day eine ganz besonders große Bedeutung zu. Das Österreichische Hospiz, bereits mehrfach Gastgeber des UNESCO Jazz Days, liegt an der berühmten Via Dolorosa, nur wenige Schritte von der Grabeskirche, dem Felsendom und der Klagemauer entfernt. 

Für das von Rektor Markus Bugnyar geleitete Haus geht es darum, über die Musik ein kraftvolles positives Lebenszeichen in die Welt zu senden, ein künstlerisch und menschliches Statement, die  am Ort vorhandene bunte Vielfalt als Chance zu begreifen.
Ganz in diesem Sinne, gaben die Musiker des Trio Baldachin, während ihrer vom Österreichischen Kulturforum geförderten Reise, nicht nur Konzerte, sondern boten in den darauffolgenden Tagen auch Workshops für junge palästinensische Künstler an, die zu inspirierenden musikalischen Begegnungen führten.    

Lukas Schiemer

Menschen zahlreicher Nationen und Religionen versammelten sich zur diesjährigen Ouvertüre auf der Dachtrasse des Österreichischen Hospizes, um den Musikern vor der atemberaubenden Kulisse der historischen Altstadt zu lauschen. Die Feierlichkeiten zum Jazz Day wurden danach im Salon des Hospizes fortgesetzt.  Zuschauer, die keinen Platz mehr erhielten, hörten dem Konzert in den Gängen des Hauses zu. 
„This music is so full of joy“, sagte eine der jüngsten Zuhörer am Ende des Konzerts. Die Performance des österreichischen Trios war damit auch ein Tribut an die Lebensfreude, die durch den Jazz verkörpert wird. Das Publikum dankte mit Standing Ovations.  



UNESCO INTERNATIONAL JAZZ DAY FEATURING TRIO BALDACHIN

„We celebrate the international art form of jazz and its power to promote dialogue among cultures, to make the most of diversity, to deepen respect for human rights and all forms of expression.“ This message was sent out by Irina Bokova, Director-General of the UNESCO, to all participants of this year’s UNESCO International Jazz Day, a yearly event taking place around the world on April 30th.
It is hard to imagine a place more appropriate for this mission than Jerusalem, a city of tensions and political crisis but at the same time a crosspoint of cultures, lively traditions and rich artistic heritage. There, in the very heart of the Old City, the UNESCO Jazz Day celebrations took place at the Austrian Hospice featuring the Austrian ensemble Trio Baldachin with performances at its panoramic roof top terrace and in its Imperial Salon. 

Known for their unique and stylistically open approach, the music of the trio took listeners on a rich and varied sonic journey that crossed multiple genres and regions. By successfully merging various elements of world music with jazz, rock, blues, and traditional Indian music, the musicians managed to break down stylistic borders and explored new musical territories. The concert turned straight from the beginning into a thrilling and entertaining musical road trip offering its listeners in the background a breathtaking view over the roofs of Jerusalem’s historic Old City including the famous Holy Sights of Christian, Jewish and Muslim faith. The event later continued in the beautiful ambiance of the Austrian Hospice’s historic salon.

All through the concert the Baldachin Trio fascinated with its unusual combination of instruments: the Swiss “hang”, the Indian sitar, percussion, piano and two saxophones merged into ethno-jazz, which was given even more liveliness through free improvisations. The audience in the Austrian hospice’s overcrowded salon thanked the artists with frenetic applause and standing ovations.

Niklas Satanik

During their stay, the musicians Lukas Schiemer, Benjamin Schiemer and Niklas Satanik also immersed in encounters with Palestinian musicians, in which all participants enjoyed the inspirational cultural exchange and the discovery of each other’s musical styles and repertoires. The artists’ personal and artistic curiosity lead to new musical experiences, unheard harmonies and capturing sound effects. Trio Baldachin’s contribution to the UNESCO International Jazz Day celebrations in Jerusalem therefore reflected the meaning of the worldwide initiative which, in the words of UNESCO goodwill ambassador Herbie Hancock is “crucial to ensuring that all people continue to hear this positive message and the music behind it”.

Edmond Baseel, Malak Abuteir and Lukas Schiemer at a workshop




Links:
www.baldachin.gehdanke.at
www.austrianhospice.com
www.jazzday.com


Petra R. Klose, Jerusalem, May 2017